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Bergwelt Wurzen

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Keksstadt, Muldestadt, Ringelnatzstadt, Arbeiterstadt: Wurzen hat viele Gesichter.

Ein fast unbekanntes Gesicht zeigt der Ort nur seinen Freunden. Ob zu Fuß, per Rad oder mit dem Auto erreicht der Liebhaber in kürzester Zeit ein kleines Gebirge.

Wachtelberg, Löbenberg, Gaudlitzberg, Burzelberg, Spitzberg, Zinkenberg – ja, ja, Wurzen ist auch Bergstadt und nahezu von Felsen umzingelt.
von Haig Latchinian

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Auf dem Spitzberg bei Wurzen

LVZ-Reporter Haig Latchinian (47) schätzt seine Heimat und die Bergwelten in der Umgebung.

Das ist seine persönliche Entdeckungsreise durch die Hohburger Schweiz.



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Wer sich dem Spitzberg von Wurzen aus zu Fuß nähert, läuft zunächst durch den immer dichter werdenden Stadtwald, seinerzeit Sachsens größtes geschlossenes Aufforstungs-gebiet. Irgendwann lichtet es sich, und eine riesige Steppe gibt den Blick frei auf den Berg, der wie eine Kultstätte über der weiten Landschaft thront.

Einst militärisches Sperrgebiet

Kaum zu glauben, dass auf den idyllischen Wiesen von heute noch bis vor gut einem Vierteljahrhundert sowjetische Panzer rollten. Und scharf schossen! Einzelne Schanzen zum Auf- und Abfahren erinnern noch immer an das einstige militärische Sperrgebiet.

Ein Hauch Australien

Der Spitzberg selbst war mal über 90 Meter hoch. Der felsige Spitzkegel muss ein Hingucker gewesen sein. Schade, dass nach dem Gesteinsabbau nur noch Reste übrig geblieben sind. Aber schön ist es hier allemal! Und der Blick! Ein Hauch australischer Ayers Rock im Wurzener Land!  


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Auf der Straße zwischen Kleinzschepa und Röcknitz erreicht man eine Bushaltestelle. Wer dort in den Wald einbiegt, gelangt zu einer Schranke. Gleich in der Nähe befindet sich ein Fels, in dem ein Schloss mitten im Gestein für Aufsehen sorgt. Offensichtlich handelt es sich um jenen Ort, an dem das Geheimnis gehütet wird, wie das kleine Gebirge in der Nähe von Wurzen entstanden ist.

Vor mehr als 250 Jahren entstanden

Ich habe den Schlüssel aufgetrieben und weiß: Das Quarzporphyr geht zurück auf die Zeit vor mehr als 250 Millionen Jahren. Damals spuckte ein Vulkan sowohl Lava als auch Asche. Die Rede ist von Glutwolken und Glutbrei. In der Eiszeit wurde das erkaltete, sehr dichte Gestein von Gletschern und Sandstürmen geformt.

Pflastersteine aus Wurzener Land

Im 19. Jahrhundert entstanden etliche Steinbrüche, die zum Teil noch heute aktiv sind und aus Bergen „hohle Zähne“ machten. Es heißt, die Berliner laufen noch heute über Pflastersteine aus dem Wurzener Land.




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Mit etwas Glück sieht man an der schroffen Felswand so manche Seilschaft klettern. Der Deutsche Alpenverein bittet auf Schildern um Sauberkeit. Einmal im Jahr findet auf der Wiese vor der Kletterwand das Internationale Bergfilmfestival statt.

Sportlicher Ausflug

Das Sympathische: Auch Nicht-Kletterer können das Plateau erreichen. Ein schmaler Pfad führt seitlich bis hinauf. Ein wenig sportlich muss man schon sein, um voran zu kommen.

Sonnenstudio mit Ausblick

Ein herrlicher Blick auf Wurzen, Eilenburg, Leipzig und bei guter Sicht sogar bis zum Petersberg bei Halle ist der schönste Lohn. Auf den Felsen kann man es sich bequem machen und die Sonne genießen: Mein Sonnenstudio.

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Unweit des Gaudlitzberges erreicht der ortskundige Wanderer einen kristallklaren, bei Sonne türkis schimmernden Bergsee, wie er in den Alpen oder in der Hohen Tatra zum Schwimmen einladen könnte.

Galgen auf dem Galgenberg

Der Blick von oben auf das langgestreckte Gewässer – eine Augenweide. Schöne Aussichten gibt es auch vom Galgenberg aus. Dort soll früher tatsächlich ein Galgen gestanden haben.

Einsamkeit garantiert

Großartig auch das Panorama vom Hohburger Kirschberg zum Oschatzer Collm und von der Skiwiese zum Kleinen Berg. Gegenüber vom Kleinen Berg (205 Meter) befindet sich der Löbenberg, mit 241 Metern der höchste in der Hohburger Schweiz. Zurück zum Zinkenberg: Einsamkeit ist hier garantiert! 

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Wer hat ihn in Bilderbüchern nicht schon gesehen: Mount Rushmore, den Berg in den Black Hills im Bundesstaat South Dakota (USA). Jeweils 18 Meter hoch sind die in den Fels geschlagenen Porträts der einstigen amerikanischen Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln.

Zwei Augenpaare in den Felsen

Unweit des Zinkenbergs erinnern in einem Geröllberg mindestens zwei Augenpaare an womöglich Wurzener Persönlichkeiten. Ob einer davon Ringelnatz ist – wer weiß, die Nase fehlt. Es lohnt sich, die Felsen zu betrachten: Am Kleinen Berg in Hohburg gibt es Gletscher- und Windschliffe zu entdecken. Am Burzelberg erinnert ein Wall an die erste Burg von Hohburg.

Älteste Steinarchitektur Sachsen

Ausgrabungen haben ergeben, dass es sich um die älteste Steinarchitektur Sachsens handelte. So alt ist der Haufen mit den Porträts lange nicht. Mein Mount Rushmore!

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Liebevoll gestaltete Wegweiser verhindern, dass der Wanderer vor lauter frischer Luft die Orientierung verliert.

Hilfreiche Beschilderung

Manfred Müller, Heimatfreund, Autor und damals Lehrer, stellte ab 1975 zusammen mit seinen Schülern erste Bänke auf. Sein Sohn, Matthias Müller vom Steinarbeiterhaus Hohburg, sorgte nach der Wende mit Gleichgesinnten für eine Beschilderung, die demnächst mit Hilfe der Gemeinde erneuert werden soll.

Sicher durch die Berge

Ausgewiesen sind unter anderem zwei Rundwege: Der längere von beiden, der Bergbaupfad, führt vom Sportlerheim Rodelbahn vorbei an drei Steinbrüchen und misst fünf Kilometer. Der grün-weiße Wegweiser – mein Rettungsengel!

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Schon früher ein Ausflugsmagnet: Eine historische Ansichtskarte der Hohburger Schweiz.
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Wurzens zauberhafte Felsenwelt
Eine Multimedia-Reportage der LVZ

Fotos:
Haig Latchinian, 
Andreas Döring

Produktion:
Maria Sandig















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