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Unister - das Ende eines Höhenflugs

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Es ist ein tragisches Unglück und ein Wirtschaftskrimi zugleich: Am 14. Juli 2016 stürzten die beiden Unister-Gründer Thomas Wagner († 38), und Oliver Schilling († 39) über dem Westen Sloweniens ab. An Bord war neben dem Piloten († 73) auch der Finanzmakler Heinz Horst Beck († 65). Alle vier Insassen verbrannten bis zur Unkenntlichkeit.

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Das Höhenruder wurde 700 Meter von der Absturzstelle entfernt gefunden. „Wir haben noch keine Antwort auf die Frage, warum es sich gelöst hat“, sagt Toni Stojčevski, der leitende Flugunfalluntersucher in Slowenien. Ein Eisstück sei nicht dagegen geflogen. Diese Spur hatten die Ermittler zunächst verfolgt.

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Thomas Wagner war Unternehmensgründer, Gesellschafter und Ideengeber in einer Person. In Venedig wollte er frisches Geld für Unister besorgen. Der Unternehmenschef plante anschließend mit der Reisesparte der Holding den Gang an die Börse in Düsseldorf.

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Im Hotel Anthony Palace traf Wagner den angeblichen israelischen Diamantenhändler Levy Vass. Für einen Kredit über 15 Millionen Euro übergab der Manager 1,5 Millionen Euro in bar für eine Ausfallversicherung. Im Gegenzug erhielt er einen Koffer mit angeblich einem Viertel der Darlehenssumme in Schweizer Franken.

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Wagner war einem Schwindel aufgesessen. Nur 20.000 Schweizer Franken im Geldkoffer waren echt, der Rest Falschgeld. Vass tauchte in der Lagunenstadt Venedig unter. Der Unister-Chef erstattete Anzeige und wollte am nächsten Tag mit der Unglücksmaschine nach Hause fliegen.

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Nach dem Tod Wagners war Unister nicht mehr zu retten. Die zerstrittenen Gesellschafter rangen noch um eine Lösung, konnten sich aber nicht einigen. Drei Tage nach dem Unglück stellten sie einen Insolvenzantrag.

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Insolvenzverwalter Lucas F. Flöther
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Als Insolvenzverwalter übernahm nun der hallesche Jurist Lucas F. Flöther das Ruder im Barfußgässchen. Die Reisesparte als Filetstück verkaufte er an den tschechischen Investor Invia. Der neue Eigentümer sicherte 500 Jobs, allein 400 in Leipzig.

Die meisten der ehemals etwa 50 Portale haben einen neuen Eigentümer. Das Insolvenzverfahren werde sich aber voraussichtlich noch einige Jahre hinziehen, so Flöther. Mit seinen rund 100 Mitarbeitern prüft Unister noch zustehende Forderungen.

Ein Interview mit Lucas F. Flöther lesen Sie hier.

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Insolvenzverwalter Lucas F. Flöther
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Bei einer bewegenden Trauerfeier in der Kongreßhalle am Zoo nahmen Mitarbeiter, Freunde und Geschäftspartner Abschied von Thomas Wagner und Oliver Schilling. Wagner wurde später in seiner Geburtsstadt Dessau beigesetzt.

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Wilfried Schwätter (69) hat den Schwindel in Venedig mit eingefädelt und Kontakt zu Levy Vass gehalten. Bereits zuvor hatte er eine Geschäftsfrau aus dem Sauerland in die Falle des angeblichen Israelis gelockt. Das Landgericht Leipzig verurteilte ihn wegen Betrugs zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten. Dagegen läuft ein Revisionsverfahren. Schwätter sitzt seit rund einem Jahr in Untersuchungshaft.

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In einem zweiten Prozess müssen sich drei ehemalige Top-Manager von Unister verantworten. Auch Wagner sollte ursprünglich auf der Anklagebank sitzen. In diesem Verfahren geht es um Steuerhinterziehung, unerlaubtes Vertreiben von Versicherungen und Computerbetrug. 20 Prozesstage liegen hinter den Beteiligten. Die Strafkammer hat bereits weitere Termin bis zum Januar 2018 festgelegt.

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Der neue Eigentümer Invia blickt in die Zukunft. Die ehemalige Reisebranche von Unister soll Nummer eins in Deutschland werden. Inzwischen werden auch wieder Sprungskier mit dem markanten Logo von fluege.de produziert.

Die ganze Unister-Story lesen Sie hier.

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